Ein Interview mit Michelle Spitzer, Co-Founder von eco:fibr
Letzten Monat war nicht nur die Pure Foundation auf einer ganz besonderen Reise nach Sambia: Für unsere "Travel to Grow Yourself" Coaching-Reise, die wir zusammen mit Travel to Grow und Franziska Pohlmann organisiert haben, durften wir einen von zwei.7 gesponserten Platz an ein:en Gründer:in verlosen. Und Michelle Spitzer war die glückliche Gewinnerin!
Neben Persönlichkeits- und Businesscoaching erwartete die Teilnehmer auch der Besuch und die aktive Unterstützung lokaler Projekte. Die Erfahrungen und Erkenntnisse dieser Reise sind für die Gründerin von unschätzbarem Wert. Wir haben mit Michelle über ihre persönlichen Erfahrungen, Lektionen und Inspirationen aus ihrer Zeit in Sambia gesprochen.
Was waren deine ersten Gedanken / Gefühle, als du erfahren hast, dass du den von zwei.7 Holding gesponserten Platz für diese Reise nach Sambia gewonnen hast?
Im ersten Moment war ich überwältigt, glücklich und sehr aufgeregt. Nach dem Telefonat kamen Zweifel und ich dachte mir, dass sich zwei.7 vertan haben muss und sicherlich die falsche Michelle angerufen haben.
Wie hast du die Zeit in Sambia erlebt: die Menschen, die du getroffen hast und die Projekte, die wir besucht haben? Welche Momente werden dir besonders in Erinnerung bleiben?
Die Menschen, die uns begegnet sind, habe ich als sehr gastfreundlich erlebt. Die Projekte haben uns sehr herzlich empfangen. Bei der Reise mit dem Bus durchs Land ist mir aber auch bewusst geworden, dass die Schere zwischen Arm und Reich sehr groß ist.
Im Gedächtnis wird mir bleiben, wie engagiert die Initiator:innen der einzelnen Projekte sich für vulnerable Gruppen einsetzten. Das hat mich sehr berührt.
Wie hat dich diese Erfahrung persönlich und beruflich beeinflusst und wofür bist du am dankbarsten?
Am dankbarsten bin ich, dass ich überhaupt mitfliegen durfte und eine kleine Auszeit vom Start-up Alltag haben konnte. Seitdem ich mein Studium im März 2022 abgeschlossen hatte, bin ich deutlich gestresster durch die Verantwortung, die mit dem Gründen einhergeht. Ich hatte in den letzten Monaten oft das Gefühl, mich selber auf die eco:fibr-Michelle zu reduzieren und mich nicht genug abzugrenzen. Maria hat mit mir im Coaching erarbeitet, wie ich mich neben meinen Rollen als Gründerin von eco:fibr in den sozialen Medien positionieren kann und wie ich meine persönliche Brand aufbaue.
Was macht deiner Meinung nach die "Travel to Grow Yourself"-Reisen so besonders und unterscheidet sie von anderen Reisen oder Freiwilligeneinsätzen?
Ich finde, dass man einen realeren Blick auf das Land bekommt. Ich hab Sambia von einer Seite gesehen, wie ich sie auf eigene Faust nie bekommen hätte. Die Reise war sehr gut durchgeplant und sehr vielfältig gestaltet. Neben touristischen Aktivitäten wie Safaris, habe wir verschiedene Projekte besucht, welche einen reellen Einblick in ihre Herausforderungen gegeben haben. Wir hatten die Möglichkeit alle unsere Fragen zu stellen und haben so auch viel über die Politik und Wirtschaft in Sambia kennen gelernt. Das fand ich toll und ist nur mit Travel to Grow möglich!
Wie hat diese Reise deine Sicht auf die Welt verändert oder bereichert? Wird sie deine zukünftigen persönlichen und beruflichen Entscheidungen beeinflussen?
Das Land war zu großen Teilen mit Müll übersät. Ich bin in den zehn Tagen mit einem Handgepäckkoffer gereist und hatte alles dabei, was ich gebraucht habe. Wieder Zuhause hatte ich das Gefühl, ich werde erdrückt von allen meinen Sachen.
Ich möchte weniger Dinge kaufen, insbesondere Dinge, die ich nicht wirklich benötige. Ich möchte bewusster darüber nachdenken, ob ein Kauf notwendig ist oder ob ich ohne das Produkt auskommen kann.
Die Erkenntnis über die Verschmutzung hat mich dazu ermutigt, umweltfreundlichere Produkte zu wählen und meinen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
Insgesamt hat die Reise dazu geführt, dass ich bewusster und verantwortungsvoller handle, insbesondere in Bezug auf Konsum und Umweltauswirkungen.
Welche wertvollen Lektionen oder Erkenntnisse hast du als Gründerin aus deiner Zeit in Sambia mitgenommen?
Das Erleben von Umweltverschmutzung in Sambia hat meine Sensibilität für Umweltthemen noch mal erhöht.
Das Reisen mit wenig Gepäck und das Erleben des Lebens im Überfluss nach meiner Rückkehr hat mir gezeigt, wie viel ich eigentlich besitze. Das ermutigt mich, bewusstere Konsumentscheidungen zu treffen und Ressourcen effizienter zu nutzen.
Die direkte Konfrontation mit Armut und sozialen Herausforderungen in Sambia hat mein Mitgefühl und meine soziale Verantwortung gestärkt. Mit eco:fibr arbeiten wir mit Landwirten in Costa Rica zusammen. Mit ist nochmal Bewusster geworden, dass es wichtig ist, das gesamte Ökosystem zu kennen und alle Stakeholder mit einzubeziehen, denn durch die Auswirkungen der Landwirtschaft sind vor allem die Bewohner:innen in den Anbauregionen betroffen.
Vielen Dank an Michelle, dass sie sich die Zeit genommen hat, unsere Fragen zu beantworten! Diese Einblicke in ihre Erlebnisse und Erfahrungen in Sambia sind wirklich inspirierend. Ihre Einblicke zeigen, wie nachhaltiges Reisen und unternehmerische Verantwortung Hand in Hand gehen können. Ein ganz besonderer Dank geht an dieser Stelle noch einmal an zwei.7, die dieses einzigartige Erlebnis ermöglicht haben.
Comments